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Much liegt im Einzugsgebiet mehrerer alter Fernhandelswege, wie der Zeith- und der Brüderstraße, sowie der Bonner- und der Köln-Mannheimer-Landstraße. Die Siedlungsstruktur ist, wie im ganzen Bergischen Land üblich, durch Weilerbildungen und Einzelhöfe gekennzeichnet.
Much wird urkundlich erstmals im Jahre 1131 erwähnt, als dem Bonner Sankt Cassiusstift durch Papst Innozenz II. der dortige Zehnt bestätigt wurde. Die älteste Bausubstanz der Pfarrkirche Sankt Martinus (ihr Turm) wird der Mitte des 12. Jahrhunderts zugerechnet. Seit dem Mittelalter gliederte sich das Kirchspiel Much in acht Honschaften, die heutigen Katastergemarkungen Much, Markelsbach, Gerlinghausen, Miebach, Bonrath, Löbach, Bennrath und Wersch.
Im Ort Much tagte bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Landgericht, dem ein Schultheiß vorstand. Von den einst zahlreichen adeligen Rittergütern und Freihöfen sind heute nur noch Burg Overbach (im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt) sowie Höfe in Kreitzhof, Obermiebach, Gerlinghausen und Strünkerhof erhalten. Ein 1300 südöstlich der Kirche belegtes Burghaus war bereits 1500 zur Ruine geworden.
Ältere Bebauung von denkmalwertem Interesse befindet sich hauptsächlich im Bereich um die Kirche (Hauptort Much). Die Häuser liegen durchweg an zwei Straßenfronten und sind dadurch von beiden Seiten her zugänglich.
Die Charakteristik der Landschaft liegt in der Streusiedlung. Die Haus- und Hofformen weisen in diesem Übergangsgebiet eine Mischform auf. Die Hofanlagen bestehen aus mehreren Gebäuden, die unregelmäßig angeordnet sind. Hauptgebäude ist meist das Wohnstallhaus in Form des Querdielenhauses, an beiden Traufseiten erschlossen. Hinzu kommen als kleinere Formen Winkelhöfe. Der überwiegende Teil der denkmalwerten Haussubstanz bei den Höfen gehört dem 18. und 19. Jahrhundert an.
Das Wirtschaftsleben der Gemeinde wurde früher von der Landwirtschaft geprägt, zeitweilig belebt auch vom Bergbau (Bleizinkgruben). Heute hat die Gemeinde ein 19 Hektar großes Gewerbegebiet, in dem zahlreiche mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe angesiedelt sind.
(Text mit freundlicher Genehmigung des Historikers Hartmut Benz)
Alle Abbildungen dieser Seite stammen aus dem am 31. März 2006 aus Anlaß der 875-Jahr-Feier Muchs erschienenen Bildband "Unser Much in alter Zeit - Historische Photos, Karten und Dokumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert" von Hartmut Benz.
Das 120-seitige Buch mit über 170 Abildungen ist leider inzwischen vergriffen.