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Der nächste "Verkehrsversuch am offenen Herzen" auf der Umleitungsstrecke der B 56-Baustelle ist gestern nachmittag krachend gescheitert. Im Laufe des Tages waren Baustellenampeln an der Einmündung der Wahnbachtalstraße (L 189) in die Bundesstraße 507 im Bereich Herkenrather Mühle aufgestellt und in Betrieb genommen worden. Sie brachten den Berufsverkehr am Nachmittag weitgehend zum Erliegen. Der Rückstau auf der Bundesstraße 507 reichte bis Lohmar-Breidtersteegsmühle im Jabachtal, parallel dazu auf der Zeithstraße (B 56) bis zum Ortsteil Straßen (zwischen Lohmar-Birk und Pohlhausen).
Die neue Ampelanlage im Wahnbachtal soll eigentlich dem Verkehr von der Landesstraße 189 das Einbiegen in die B 507 erleichtern. Mit der aktuellen Ampelschaltung bremst sie jedoch den Berufsverkehr am Nachmittag stark aus. Aus beiden Richtungen der B 507, also für den aus Neunkirchen sowie aus Pohlhausen kommenden Verkehr gibt es eine gleichzeitige 45-sekündige Grünphase, gefolgt von einer rund 55-sekündigen Rotphase für den Querverkehr aus der L 189 (inclusive einer aus dieser Richtung rund 35-sekündigen Grünphase).
Die offizielle Umleitungsstrecke der Zeithstraßen-Baustelle biegt im Tal von der B 507 nach links ins Wahnbachtal ab. Linksabbieger müssen während ihrer Grünphase nun erst den bei Rotlicht aufgelaufenen Gegenverkehr ebenso wie nachfolgende Fahrzeuge aus Richtung Neunkirchen abwarten. So konnten am Nachmittag während einer Ampelphase nur drei bis maximal zehn Fahrzeuge ins Wahnbachtal abbiegen.
Wenn der Linksabbieger auf der Bundesstraße 507 vollständig besetzt ist, wird auch der nachfolgende Geradeaus-Verkehr nach Neunkirchen ausgebremst. Wenn ein Gelenkbus der Linie SB56 abbiegen will, muß er wegen einer mittig im Einmündungsbereich stehenden Mobilampel sogar auf der rechten Spur warten, um den Kurvenradius zu meistern. Während dieser Zeit wird der Verkehr nach Neunkirchen gänzlich blockiert.
Eine Ampelanlage im Wahnbachtal war seitens des zuständigen 'Landesbetrieb Straßenbau NRW' gar nicht geplant worden. Nach einem aus anderem Grund entstandenen morgendlichen Stau am Mittwoch vergangener Woche (wir berichteten) hatten die Neunkirchen-Seelscheider Bürgermeisterin und auch die Mucher Gemeindeverwaltung hier eine Ampel eingefordert.
Parallel zur Ampelanlage wurde nachträglich auch die ursprünglich vorgesehene Linksabbiegerspur auf der L 189 markiert. Allerdings macht diese in der aktuellen Form wenig Sinn. Weil die Haltelinie der Ampel einige Meter in die L 189 zurückversetzt angebracht wurde, kann der Linksabbieger maximal zwei Fahrzeuge aufnehmen. Bei einer früheren Baumaßnahme im Jahr 2006 fanden hier - ohne Ampelanlage - bis zu vier Fahrzeuge Platz. Ins Tal hinein kann die Abbiegespur nicht verlängert werden, da die Fahrbahn nur im Einmündungsbereich breit genug für eine solche Spur ist.
Inwieweit die Ampel im morgendlichen Berufsverkehr ihren Zweck erfüllt, bleibt abzuwarten. Das Einbiegen aus der L 189 in die B 507 wird sicherlich leichter sein. Fraglich ist, ob durch die Ampel ein Rückstau in Richtung Neunkirchen entsteht.
In den Abend- und Nachtstunden wurde die Ampelanlage übrigens abgeschaltet, sie zeigte aus allen Richtungen nur noch gelbes Blinklicht. Dies wäre auch eine Möglichkeit, um eine neuerliche Staubildung über mehrere Kilometer in den Nachmittagsstunden zu verhindern. (cs)
Nachtrag vom 10.11.2024 :
Die am Mittwoch (06.11.) auf der Umleitungsstrecke der B 56-Baustelle auf der L 189 bei Herkenrather Mühle im Wahnbachtal aufgestellte Baustellen-Ampelanlage war bereits am gleichen Abend außer Betrieb (wir berichteten). Wie der 'Landesbetrieb Straßenbau NRW' auf Anfrage bestätigt, handelte es sich dabei nicht um einen technischen Defekt. Um der massiven Staubildung entgegenzuwirken, habe die Polizei die Ampelanlage abgeschaltet. Seither blinkte sie nur noch gelb, ist nun gänzlich funktionslos.
Sie werde vorläufig auch nicht mehr in Betrieb genommen, so der Landesbetrieb. Vor der Aufstellung und auch in den nachfolgenden Tagen ohne Baustellenampeln lief der Verkehr deutlich flüssiger als mit der Ampel. Es wurde nochmals ausdrücklich betont, daß die Ampelanlage - anders als die neuen Fahrbahn-Markierungen mit Linksabbieger - nicht auf einer Planung der Verkehrsbehörde beruhte, sie sei "auf Bitten" der Gemeindeverwaltung installiert worden.
Zurückgebaut wird die Ampelanlage aber noch nicht, um sich alle Optionen offenzuhalten. Aus diesem Grund kann auch die ungünstig plazierte Haltelinie auf der Wahnbachtalstraße (L 189) vor der Einmündung in die Bundesstraße 507 (noch) nicht verändert werden. Diese Linie reduziert die Aufnahmekapazität der provisorischen Linksabbiegespur optisch auf nur zwei Fahrzeuge. Ohne Beachtung der Linie finden dort drei Linksabbieger Platz und erleichtern so den Abfluß des Verkehrs nach rechts in Richtung Lohmar. Dies ist zur Reduzierung der Rückstaubildung insbesondere in den Morgenstunden maßgeblich.
Neuerungen gibt es auch bezüglich der Baustellen-Ampelanlage auf der Jabachtalstraße (B 507) westlich von Pohlhausen an der Einmündung der Nebenstrecke nach Krahwinkel (wir berichteten). Nach knapp zwei Wochen wurde die unsinnige Ampelschaltung, die dem Verkehr auf der Bundesstraße unabhängig vom Verkehrsaufkommen nur jeweils zehn Sekunden Grünphase einräumte, überarbeitet.
Wenn kein Einbiegeverkehr aus Richtung Krahwinkel wartet, zeigt die Ampel für die Bundesstraße nun dauerhaft Grünlicht, wie es auch ursprünglich vorgesehen war. Die Rotphasen bei Querverkehr wurden verkürzt. Diese Korrekturen haben die teils massive Staubildung, die abgeschwächt sogar in den Abend- und Nachtstunden zu beobachten war, erheblich reduziert. (cs)