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Keine Chance, einen Unfall zu verhindern, hatte der Fahrer eines Sattelzugs, als er heute mittag gegen 12.30 Uhr die Wahnbachtalstraße (L 189) in Richtung Much befuhr. In der langgezogenen Linkskurve in Höhe der Ortschaft Herchenrath bemerkte er, daß ein entgegenkommender LKW weit über die Mittellinie hinaus auf seiner Fahrspur unterwegs war. Er lenkte seinen Sattelzug auf das rechtsseitige Bankett, um einen Frontal-Zusammenstoß zu verhindern. Dies gelang, die beiden LKW passierten sich ohne eine Berührung.
Allerdings begann an dieser Stelle eine ansteigende Leitplanke am rechten Fahrbahnrand. Der Sattelzug - eine Mercedes-Zugmaschine mit einem mit Schotter beladenen Muldenauflieger - walzte die Leitplanke platt. Um nicht eine Böschung herunterzustürzen, versuchte der LKW-Fahrer, sein Gespann wieder auf die Fahrbahn zu lenken. Auch weil die Leitplanke die Reifen auf der rechten Seite des Aufliegers aufgeschlitzt hatte, geriet das Fahrzeug dabei außer Kontrolle.
Der Sattelzug querte die Straße und kam linksseitig von der Fahrbahn ab. Zunächst traf er mit der Fahrerkabine, dann mit der Vorderseite der Mulde einen mächtigen Alleebaum, der durch die Wucht des Aufpralls entwurzelt wurde und in Schräglage stehenblieb. Der Sattelzug wurde durch den Baum abrupt gestoppt, die Achsen des Aufliegers standen noch auf dem Asphalt. Die aus Schotter bestehende Ladung hatte sich auf einer Länge von 20 Metern in voller Fahrbahnbreite auf der Straße verteilt.
Der leichtverletzte Fahrer sorgte sich um seinen Beifahrer, der selbst zunächst davon ausging, nicht ernsthaft verletzt worden zu sein. Aus diesem Grund wurde nur die Freiwillige Feuerwehr alarmiert, allerdings nur niederschwellig mit dem Hinweis auf ausgetretenen Kraftstoff. Die Wehrleute staunten nicht schlecht, als sie bei Eintreffen an der Einsatzstelle den weitgehend zerstörten LKW vorfanden. Sie kümmerten sich um den sehr wohl verletzten Beifahrer und alarmierten den Rettungsdienst. Später wurde noch ein Notarzt hinzugezogen. Letztlich wurde der Mann wegen seiner schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
Der Fahrer des mutmaßlichen zweiten LKW stoppte unweit der Unfallstelle. Nach vorliegenden Informationen stritt er ab, für den Unfall verantwortlich zu sein. Die Spezialisten des Unfallaufnahme-Teams der Polizei sicherten Reifen-Bremsspuren, die sich bis zu rund 50 Zentimeter auf der Gegenfahrspur befanden. Die weiteren Ermittlungen sollen ergeben, ob das Spurenbild mit den Reifen des in Verdacht stehenden LKW übereinstimmt.
Die nach der sorgfältigen Unfallaufnahme der Polizei begonnenen Bergungsarbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden hin. Mitarbeiter der Straßenmeisterei fällten den in Schräglage befindlichen Baum. Ein Bergungsunternehmen räumte den Schotter von der Straße und brachte den Sattelzug mit Hilfe eines Mobilkrans und eines LKW-Bergefahrzeugs auf die Fahrbahn zurück. Anschließend mußten Zugmaschine und Auflieger zum Abtransport vorbereitet werden. An beiden war Totalschaden entstanden.
Die Wahnbachtalstraße mußte nicht nur für die Dauer der Arbeiten, die am morgigen Donnerstag mit dem Ausbaggern des durch den ausgetretenen Diesel-Kraftstoff kontaminierten Erdreichs fortgesetzt werden, gesperrt werden. Der Verkehr wurde und wird weiterhin großräumig über die B 56 abgeleitet. Aufgrund der aufgetretenen Fahrbahnschäden muß die Strecke bis zur einer Sanierung der Asphalt-Deckschicht vorläufig gesperrt bleiben. (cs)
(Fotos der LKW-Bergung folgen später)