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Verkehrsunfallstatistik 2011 weist zwei Todesopfer in Much aus

Gruppenbild der genannten Personen während der Pressekonferenz
Stellten die Statistik in Siegburg vor (von links nach rechts) : Renate Braun (Pressesprecherin), Günter Brodeßer (Leiter Abteilung Polizei) und Hans-Peter Sperber (Leiter Direktion Verkehr)

Die Kreispolizei hat ihre Auswertung bezüglich der Verkehrsunfälle im Jahre 2011 vorgelegt. Sie umfaßt das rechtsrheinische Kreisgebiet ohne die Kommunen Bad Honnef und Königswinter. Positiv ist, daß die Wahrscheinlichkeit, von einem Unfall betroffen zu sein, nirgendwo in ganz Nordrhein-Westfalen geringer ist als im Rhein-Sieg-Kreis. Dies besagt die "Unfallhäufigkeitszahl", die das Verhältnis der Einwohner zur Anzahl der Unfälle darstellt. Besonders die schweren Unfälle mit Verletzten sind deutlich um 9 Prozent zurückgegangen, die häufigeren Bagatellunfälle mit leichteren Sachschäden jedoch angestiegen. Betrachtet man Much separat, sieht die Bilanz weniger positiv aus.

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle stieg im Kreis um 0,9 Prozent auf 7.954 an. Bezüglich der Todesopfer setzte sich der langfristig positive Trend fort. Kamen im Jahre 2000 noch 27 Personen auf den Straßen zu Tode, ging die Zahl in den letzten drei Jahren von 12 über 10 auf nunmehr 9 zurück. Zwei dieser neun Betroffenen starben an den Folgen von Unfällen, die sich auf Mucher Gebiet ereigneten (wir berichteten jeweils).

Am 27. April war ein 83-jähriger Autofahrer bei der Fahrt auf der Wahnbachtalstraße mit seinem Volvo bei Herchenrath von der Fahrbahn abgekommen, seitlich gegen einen Baum geprallt und erst weit in der Wiese zum Stehen gekommen. Nach Ermittlungen der Polizei war er nicht angeschnallt, er verstarb später in der Bonner Uniklinik. Der zweite Fall trug sich am 28. Juni zu. An diesem Tag hatte sich ein Ehepaar aus Köln E-Bikes (in diesem Fall Pedelecs) im Hauptort Much ausgeliehen. Schon nach wenigen Kilometern stürzte die 65-jährige Frau auf der Gefällstrecke zwischen Heinenbusch und Oberdorf über den Lenker auf die Fahrbahn. Da sie keinen Helm trug, zog sie sich schwere Kopfverletzungen zu, denen sie später im Klinikum Köln-Merheim erlag.

Vier weitere der Unfälle mit Todesopfern spielten sich in den anderen drei Berg-Kommunen des Kreisgebietes ab, drei in Lohmar und einer in Ruppichteroth, die drei verbleibenden Unfälle in Siegburg, Troisdorf und Eitorf.

Beim Aufprall auf einen Baum im Wahnbachtal am 27. April 2011 zog sich ein 84-jähriger Autofahrer lebensgefährliche Verletzungen zu, die später zum Tod führten

Darüber hinaus verletzten sich kreisweit insgesamt 1.374 Personen bei den 1.090 Unfällen, die über Sachschäden hinausgingen - eine Zunahme von 8,3 Prozent gegenüber 2010, eine Senkung um 4,6 Prozent gegenüber 2009. Nach dem starken Absinken der Schwerverletzten-Zahl von 210 (2009) auf 150 (2010), stieg sie nun wieder um 12 Prozent auf 168 an. Etwas geringer aufwärts entwickelte sich die Anzahl der Leichtverletzten um 8 Prozent auf 1.206 (2010 : 1.117 / 2009 : 1.225).

Nach Alterskategorien verunglückten kreisweit exakt wie im Vorjahr 117 Kinder (in Much wie im Vorjahr 5), 86 Jugendliche (5, Vorjahr 7), 240 junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren (im Gemeindegebiet 10, Vorjahr 19), 759 Erwachsene und 181 Senioren (davon 6 in Much, Vorjahr 4).

Am 02. März 2011 wurde ein 23-jähriger Autofahrer schwer verletzt, als er bei einem Alleinunfall auf der Landesstraße 312 bei Birken verunglückte

Aufgeteilt nach der Art der Verkehrsbeteiligung ergibt sich ein uneinheitliches Bild mit einer starken Steigerung der verunglückten Fußgänger und PKW-Insassen und einem deutlichen Rückgang bei den Mofa- und Moped-Fahrern, im zweiten Halbjahr sogar um 50 Prozent. Dies führt die Polizei auf die verstärkten Kontrollen dieser Personengruppe, auch mit einem Rollenprüfstand, zurück. Nachfolgend die Gesamtzahl der Leicht- und Schwerverletzten sowie Getöteten nach Verkehrsmitteln :
- Fußgänger :  161  (plus 39 %)  -  im Gemeindegebiet 2  (Vorjahr 4)
- Radfahrer :  251  (plus 1 %)  -  im Gemeindegebiet 1  (Vorjahr 2)
- Mofa-/ Mopedfahrer :  80  (minus 27 %)  -  im Gemeindegebiet 7  (Vorjahr 5)
- Motorradbenutzer :  109  (plus 1 %)  -  im Gemeindegebiet 6  (Vorjahr 13)
- PKW-Insassen :  707  (plus 20 %)  -  im Gemeindegebiet 33  (Vorjahr 43)
- gewerblicher Güterverkehr :  14
- gewerblicher Personenverkehr :  12

Unter den neun Getöteten befanden sich ein Fußgänger (Bauarbeiter beim Rangierverkehr eines LKW), eine Radfahrerin, zwei Kradfahrer und fünf PKW-Fahrer/innen. Anders als in den Vorjahren waren keine Sozii, Beifahrer oder anderweitige Mitfahrer betroffen.

Nach dem Aufbringen einer neuen Asphaltschicht blieben weitere schwere Unfälle auf der Bundesstraße 56 bei Wellerscheid (wie hier im März 2009) aus

Im Falle von 3.083 der insgesamt 7.954 Unfälle konnte die Polizei die Hauptunfallursachen auswerten, den größten Anteil nehmen Fehler beim Abbiegen oder Wenden ein (21 %), gefolgt von unangepaßter Geschwindigkeit (11 %) und Vorfahrts- bzw. Vorrang-Verletzungen (10 %). Alkohol- oder Drogen-Einwirkung lag bei 5,4 Prozent der Unfälle vor. Betrachtet man nur die 1.090 schwereren Unfälle mit Personenschäden liegen Tempoverstöße mit 333 Fällen (30,6 %) vorn, Alkohol- und Drogenverstöße waren 165 Mal zu verzeichnen (15,2 %). Die seit Jahresbeginn 2012 verstärkten Geschwindigkeits-Kontrollen sollen die Anzahl schwerer Unfälle nachhaltig verringern.

Bei fast jedem vierten polizeilich aufgenommenen Unfall verzeichnet die Polizei das Delikt der Unfallflucht. 2011 ereigneten sich im rechtsrheinischen Kreisgebiet 1.863 Verkehrsunfälle mit Flucht eines der Beteiligten (plus 3,5 %), davon nahezu gleichbleibend 103 bei Unfällen mit Personenschaden. Die Aufklärungsquote stieg allerdings bei den schweren Unfällen um 11 Prozent auf über 64 Prozent an, die Bagatellunfälle eingerechnet liegt die Quote nun bei 46,7 Prozent. Das Entdeckungsrisiko ist also hoch, die rechtlichen Unfallfolgen umso härter, insbesondere in Fällen von unterlassener Hilfeleistung.

Zum Ende des Jahres 2011 verzeichnete die Polizei 22 sogenannte Unfallhäufungsstellen, acht konnten nach rückläufigen Unfallzahlen infolge verkehrstechnischer Maßnahmen gestrichen werden, sechs kamen im Jahresverlauf neu hinzu. Im Mucher Gemeindegebiet liegt keiner dieser neuralgischen Punkte. Zwei ehemalige Unfallschwerpunkte sind noch in der sogenannten Nachbetrachtung. Es sind der Kontenpunkt der B 56 mit der L 312 und der Danziger Straße (heutiger Kreisverkehr) in Much sowie die B 56 am nördlichen Ortsausgang von Wellerscheid.

Nicht zuletzt aufgrund des oben genannten Unfalls in Much will die Polizei in diesem Jahr die Problematik der E-Bikes und Pedelecs stärker beachten. Da sie mit normalen Fahrrädern nicht vergleichbar seien, werden sie ab 2012 gesondert in der Unfallstatistik ausgewiesen werden. Wegen ihrer abweichenden Fahreigenschaften ereigneten sich neben dem tödlichen Unfall in Much bereits weitere schwere Unfälle mit Elektro-Fahrrädern. Gerade bei Leih-Rädern (wie im geschilderten Fall) ist fraglich, ob eine ausreichende Einweisung zeitlich möglich ist. Fahrradhändler geben an, daß eine solche bei ungeübten E-Bike-Fahrern mehr als wenige Minuten erfordert. Insbesondere im hügeligen Bergischen Land ergeben sich vermehrt Gefahren im Fahrbetrieb. (cs)

 

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11. März 2012


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